
Einfach erklärt
Die Wandelanleihe
Wandelanleihen vereinen Aktien und Anleihen in einem Wertpapier. In der Regel wird eine Wandelanleihe zu 100% begeben. In regelmäßigen Abständen erfolgt die Zahlung eines Zinskupons. Durch eine in der Anleihe fest integrierte Kaufoption auf Aktien des Basiswerts (i.d.R. der Emittent) partizipiert der Kurs der Wandelanleihe zusätzlich an Kurssteigerungen der Aktie.
Bleibt die Kurssteigerung aus oder fällt der Kurs der Aktie, erhält der Käufer trotzdem, wie bei einer normalen Anleihe, eine Zinszahlung und nach Ende der Laufzeit die Rückzahlung des investierten Kapitals. In Zeiten niedriger Zinsen sind Wandelanleihen eine interessante Alternative zu konventionellen Unternehmensanleihen.
In der Theorie
Das Prinzip der Wandelanleihe
Eine Wandelanleihe kann drei Aggregatszustände annehmen: ausgewogen, aktienähnlich und rentenähnlich.
Wandelanleihen liegen bei Emission üblicherweise im ausgewogenen Bereich. Steigerungen des Aktienkurses haben eine höhere Auswirkung auf den Kurs der Wandelanleihe als Kursrückgänge.
Steigt der Kurs der Aktie weiter, nähert sich eine Wandelanleihe immer mehr einem aktienähnlichen Status an. Sie reagiert stark auf Kursänderungen der Aktie.
Der dritte Zustand - rentenähnlich - beschreibt eine Wandelanleihe, deren Basiswert in einem solchen Maße zurückgegangen ist, dass die Ausübung der Kaufoption unwahrscheinlich ist. Veränderungen des Aktienkurses haben nur noch eine geringe Auswirkung auf den Kurs der Wandelanleihe. Die rentenähnliche Wandelanleihe verhält sich wie eine konventionelle Anleihe des Emittenten.

Für Sie gemanagt
Mögliche Strategien
Ein Portfolio ausgewogener Wandelanleihen empfiehlt sich für Investoren, welche die Kernvorteile einer Wandelanleihe nutzen möchten: Schutz in schwachen Marktphasen, Erträge bei steigenden Aktienmärkten. In diesem Aggregatzustand befinden sich Wandelanleihen üblicherweise im sog. asymmetrischen Bereich.
Konservative Investoren, welche eine rentenähnliche Performance wünschen, gleichzeitig aber auch einen zusätzlichen Ertrag über dem aktuellen Nullzinsniveau benötigen, haben mit einem Portfolio aus rentenähnlichen Wandelanleihen die Chance, bei geringen Schwankungen eine zusätzliche Rendite zu generieren.
Opportunistische, wachstumsorientierte Anleger nutzen Anlagestrategien, welche zwischen ausgewogenem und aktienähnlichem Bereich liegen. Aktienähnliche Wandelanleihen können attraktive Beiträge zur Performance generieren. Bei starken Verwerfungen an den Märkten laufen die Profile der Wandelanleihen zurück in den ausgewogenen Bereich. Ein aktives Deltamanagement stützt hierbei die Sicherheit des Portfolios.

Das Alleinstellungsmerkmal
Schutz vor steigenden Zinsen
Als einzige Anleihe kann die Wandelanleihe Phasen steigender Zinsen (über-) kompensieren. Durch die Aktienkomponente ist die Wandelanleihe nicht in dem Maße den Entwicklungen des Zinsniveaus ausgeliefert, wie dies bei konventionellen Anleihen der Fall ist.
Der Chart verdeutlicht diese Eigenschaft. Er zeigt die positiven Veränderungen von Wandelanleihen am Beispiel des Thomson Reuters Global Focus Euro Hedged Index in Phasen steigender Zinsen.

Unsere Stärke
Chancen erkennen
Wandelanleihen können vielfältige und attraktive zusätzliche Ausgestaltungen bieten. Put-Rechte des Käufers verkürzen die Duration der Anleihe. Übernahmeschutzklauseln ermöglichen attraktive Renditen bei einer Übernahme des Emittenten. Ein genauer Blick in die Bedingungen der Ausgabeprospekte lohnt sich für jeden Investor.
Intensives Research und ausgewiesene Kenntnisse über den Wandelanleihenmarkt sind notwendig um erfolgreiche Strategien umzusetzen. Diese Anforderungen erfüllt unser erfahrenes Team von spezialisierten Experten mit fundiertem Wissen über die weltweiten Wandelanleihenmärkte.
Auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten
Unser Assetmanagement

Portfoliomanagement
Die erfahrenen Experten im Portfoliomanagement managen erfolgreiche Wandelanleihenstrategien für unsere Kunden.

Portfoliomanagement
Der Investmentprozess der Salm-Salm & Partner GmbH in den Wandelanleihenfonds und -mandaten basiert auf einem disziplinierten und mehrgliedrigen Verfahren zur holistischen Unternehmensbewertung bei Wandelanleiheemissionen, einschließlich der Aktienkomponente.
Die Anlagestrategie von Salm-Salm & Partner wird von einem aktiv-fundamentalen Investmentstil getragen. Den Kern bildet ein dynamisches Delta-Management (in der Regel zwischen 35 und 65), dessen Ziel es ist, die für Wandelanleihen typische Asymmetrie zu optimieren. Um die Einhaltung der vorgenannten Investmentgrundsätze sicherzustellen, ist eine konsequente, von einer dynamischen Delta-Steuerung geprägte Kaufs- und Verkaufsdisziplin unerlässlich. Der für Wandelanleihen typische asymmetrische Bereich, auf dessen Grundlage Salm-Salm & Partner Käufe und Verkäufe tätigt, liegt in der Regel zwischen 80% und 150% des Ausgabepreises.
Salm-Salm & Partner bildet die Anlageklasse ausschließlich physisch ab. Synthetische Wandelanleihen sind von einem Erwerb ausgeschlossen.
Bei allen Publikums- und Spezialfonds der Salm-Salm Partner GmbH zeichnen je ein Lead- und Co-Fondsmanager verantwortlich, die ihrerseits in eine Teamstruktur eingebunden sind. Diese besteht aus Analysten und Mitarbeitern im Back- und Mid-Office. Alle Fonds werden in voller Eigenverantwortung von dem jeweiligen Fondsmanager verwaltet. Der Fondsmanager entscheidet innerhalb der von der Salm-Salm & Partner GmbH festgelegten Richtlinien alleine über die konkrete Auswahl seines Portfolios.
Entscheidend für die nachhaltige Performance von Wandelanleihen ist aus Sicht der Salm-Salm & Partner GmbH das Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Dabei bilden das konvexe Auszahlungsprofil und ein dynamisches Delta-Management den Kern einer erfolgreichen Strategie.

Risikomanagement
Die Chancen der Wandelanleihe nutzen und Risiken vermeiden. Verantwortungsvolle Strategien, ergänzt durch ein herausragendes Risikomanagement.

Risikomanagement
Wesentlicher Baustein des Risikocontrollings der Salm-Salm & Partner GmbH ist die Einhaltung kundenspezifischer Anlagerichtlinien und -kriterien. In allen bestehenden Fonds und Mandaten wird eine Vielzahl individueller Vorgaben abgefragt und systematisch in den Investitionsprozess integriert.
Zur Überwachung der Anlagegrenzen bedient sich die Salm-Salm & Partner GmbH des UI-Frontend-Tools XENTIS sowie weiterer KVG-spezifischer Softwarelösungen.
Für die Investmentrisikobeurteilung sind das Credit Research und eine tiefgehende Einzeltitelbewertung von entscheidender Bedeutung. Als Anleiheinvestor stehen für Salm-Salm & Partner die Schuldnerqualität und das damit verbundene Rückzahlungsversprechen der Emittenten an oberster Stelle (Bottom-up). Zur umfassenden Bemessung der Schuldnerqualität bedient sich Salm-Salm & Partner zunächst der bekannten Agentur-Ratings (S&P, Moody’s, Fitch). Aufgrund der mitunter geringen Abdeckung dieser Ratings bei Wandelanleihen hat Salm-Salm & Partner frühzeitig ein eigenes, proprietäres System zur Berechnung von Bonitätsratings entwickelt (Asset Manager Rating).
Im Anschluss an das Credit Research folgt eine umfassende Bewertung des für Wandelanleihen (-portfolios) primären Risikos – dem Aktienmarktrisiko. Daran schließt sich die tiefgehende Analyse und Optimierung aller preisbeeinflussenden Elemente der ausstehenden Wandelanleihe an.
Die Risikokennziffern werden fortlaufend überwacht und bei jeglichen Transaktionen stets neu bewertet.

Handel
Ein breites Netzwerk langjähriger Geschäftsbeziehungen zu allen namhaften internationalen Handelspartnern garantiert bestmögliche Orderausführungen.

Handel
Portfolioentscheidungen werden täglich bzw. im Anschluss an eine eingehende Analyse und Auswertung getroffen. Der Portfoliobestand wird fortlaufend überwacht und alle Neuemissionen werden eingehend bewertet. Durch tägliche Sitzungen des Portfoliomanagements gewährleistet die Salm-Salm & Partner GmbH ein kontinuierliches Monitoring.
Um die Marktgerechtigkeit zu gewährleisten, werden vor jedem Trade Preise bei mehreren Brokern angefragt – auch um etwaige Interessekonflikte (§ 80 Art 1 Abs. 2 WpHG) zu vermeiden. Dieser Prüfprozess wird in einer eigenen Handelsliste (Trading History) fortlaufend dokumentiert.
Alle von uns getätigten Geschäfte sind Gegenstand einer systematischen Pre- und Post-Trade-Überwachung:
Im Rahmen der Pre-Trade-Überprüfung sind drei Eskalationsstufen definiert, die nicht überschritten werden dürfen. Das Portfoliomanagement übermittelt jeden geplanten Trade an das Middle-Office. Dieses gibt die geplanten Trades in XENTIS ein. Die Software prüft mithilfe von Algorithmen, ob der geplante Handel den Kunden und gesetzlichen Vorgaben entspricht. Fällt die Prüfung positiv aus, führt das Portfoliomanagement den Handel aus. Das Middle-Office bestätigt diesen Trade erneut in XENTIS.
Die Post-Trade-Überprüfung wird ebenfalls im UI-Frontend-Tool XENTIS dargestellt, welches manuell Anlagegrenzprüfungen für Fonds mit den ihnen zugeordneten Anlagegrenzen simuliert. Hierbei können auch noch nicht verbuchte, aber bereits georderte Bestände berücksichtigt werden. Diese manuelle Post-Trade-Überprüfung wird täglich durch einen Mitarbeiter des Middle-Office durchgeführt und dokumentiert. Weiterhin wird nach jedem Handel über die Depotauszüge geprüft, ob Middle-Office, KVG und Depotbank die Wertpapiere korrekt verbucht haben. Hierzu wird u.a. ein Abgleich mit der Trading-Liste (Trading History) vorgenommen.
Nachschlagen in unserem
Wandelanleihen-Lexikon
Asymmetrie der Wandelanleihe
Steigt der Kurs der Aktie, in die das Wandelrecht besteht, so profitiert der Inhaber der Wandelanleihe. Fällt dagegen der Aktienkurs, so begnügt sich der Anleger mit der Rendite der reinen Anleihe. Da der Kurs der Wandelanleihe innerhalb einer gewissen Spanne bei sich ändernden Kursen der Aktien stärker steigt als fällt, spricht man von einem asymmetrischen Chancen-Risiko-Profil.
Bondfloor
Der Bondfloor ist der theoretische Wert einer Wandelanleihe, ohne Optionskomponente. Der Optionspreis - die Kosten für das Wandelrecht - wird zur Ermittlung des Bondfloors gleich null gesetzt.
Delta
Das Delta ist ein Maß für die Aktiensensitivität einer Wandelanleihe. Es drückt das Verhältnis der Kursveränderung der Aktie zur Wandelanleihe aus. Ein Delta von 0,4 sagt beispielsweise aus, dass der Wandelanleihekurs um 4% steigt, wenn die entsprechende Aktie einen Kursanstieg von 10% erfährt.
Duration
Als Duration bezeichnet man den gewichteten Durchschnitt der Cash-Flow-Termine, also den Zeitpunkt, an dem Zinsen und Tilgungen ausgezahlt werden. Diese Kennzahl sagt aus, wie lange das Kapital durchschnittlich gebunden ist. Wenn die Duration zum Beispiel 4,5 beträgt, bedeutet dies, dass die durchschnittliche Fälligkeit der Zins- und Tilgungszahlungen 4,5 Jahre beträgt.
Gamma
Das Gamma ist eine Maßzahl dafür, in welcher Größenordnung sich das Delta verändert, wenn der Aktienkurs um eine Einheit steigt oder fällt. Das Gamma hat ein asymmetrisches Profil: steigt der Aktienkurs, verändert sich das Delta schnell. Im Maximum des Gammas ist auch die Veränderung des Deltas am größten. Bewegen sich Aktienkurse auf hohem Niveau, strebt Delta gegen eins, d.h. die Wandelanleihe bewegt sich fast wie eine Aktie. Bei fallenden Kursen nimmt das Delta schneller ab als es angestiegen ist. Aufgrund dieser schnellen Veränderung des Deltas nimmt das Gamma dementsprechend wieder zu. Durch diese Asymmetrie partizipieren die Wandelanleihen stärker am Kursanstieg der Aktien als an deren Kursrückgang.
Modified Duration
Die Modified Duration gibt Auskunft über die Zinsänderungs-Sensitivität der Anleihe.
Sie gibt die prozentuale Veränderung des Kurses der Anleihe in Abhängigkeit von einer Marktzinsveränderung an. Der Terminus für die effektive Zinssensitivität einer Wandelanleihe, unter Berücksichtigung der Optionskomponente, lautet "Rho".
Parität
Unter Parität versteht man den aktuellen Marktwert der Aktien, den man im Falle einer Wandlung für eine Anleihe in Aktien erhält, ausgedrückt in Prozent des Nominalwertes der Wandelanleihe.
Prämie
Die Wandlungsprämie, auch Aufgeld genannt, ist die Differenz zwischen dem aktuellen Aktienkurs und dem Kurs der entsprechenden Wandelanleihe. Bei der Auflegung der Wandelanleihe kann man davon ausgehen, dass der Preis der Aktien geringer ist als der Preis der Wandelanleihe. Steigt die Aktie jedoch schneller als der Kurs der Wandelanleihe, verringert sich die Prämie, bis sie ggf. auf null schrumpft. Übersteigt die Parität den Wandelanleihekurs, spricht man von Abgeld.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio beschreibt das Verhältnis zwischen der um den sicheren Zinssatz bereinigten Rendite und der Volatilität, dem Risiko der Anlage. Liegt die Sharpe Ratio unter 0, ist die Anlage schlechter als eine sichere Anlage ohne Risiko. Negative Sharpe Ratios lassen sich jedoch nicht miteinander vergleichen. Bei einem Wert zwischen 0 und 1 ist die Performance der Anlage zwar besser als die der sicheren Investition; diese Performance ist jedoch mit einem zu hohen Risiko erkauft worden. Für 0,XX Einheiten Performance muss man 1 Einheit Risiko hinnehmen. Überschreitet diese Kennzahl den Wert 1, so ist die gewählte Anlage der sicheren Anlage vorzuziehen. Bei einer Sharpe Ratio von 1,35 bekommt man für 1 Einheit Risiko 1,35 Einheiten Performance.
Fachliteratur
Ausgewählte Publikationen
Monographien
Jan De Spiegeleer, Wim Schoutens:The Handbook of Convertible Bonds. Pricing, Strategies and Risk Management, Wiley 2011.
John P. Calamos: Convertible Securities. The Latest Instruments, Portfolio Strategies, and Valuation Analysis, Revised Edition, McGraw-Hill Education 1996.
Adrian Hope: Convertibles. Wandelanleihen neu entdeckt!, Verlag Finanz und Wirtschaft 2000.
Fabian Freuler: Asymmetrische Auszahlungsprofile. Analyse von Wandelanleihen und der CPPI Strategie, Akademikerverlag 2013.
Aufsätze
Ayache, Elie, Peter A. Forsyth, Kenneth R. Vetzal (2003): The valuation of convertible bonds with credit risk, Journal of Derivatives, 11 (1), 9–29.
Billingsley, R.S., Lamy, R.E., Marr, M.W., Thompson, G.R. (1985): Explaining Yield Savings on New Convertible Bond Issues, Quarterly Journal of Business and Economics, 24 (3), 92–104.
Brennan, Michael J., Eduardo S. Schwartz (1988): The case for convertibles, Journal of Applied Corporate Finance, 1 (2), 55–64.
Choi, D., Getmansky, M., Henderson, B., Tookes, H. (2010): Convertible Bond Arbitrageurs as Suppliers of Capital, Review of Financial Studies, 23 (6), 2492–2522.
Lummer, S.L., Riepe, M.W. (1993): Convertible bonds as an asset class. 1957-1992, The Journal of Fixed Income, 3 (2), 47–56.
Ingersoll Jr, Jonathan E. (1977): A contingent-claims valuation of convertible securities, Journal of Financial Economics, 4 (3), 289-321.
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